Seit 1970 ist Hans Dinant auf den Bühnen unseres Landes in Folkclubs, bei Festivals und auf Kleinkunstbühnen ein gern gesehener Gast. Spielte er anfangs noch internationale Folksongs und Lieder von Hannes Wader nach, so tauchten Mitte der 70er Jahre immer mehr eigene Stücke in seinem Repertoire auf. Pathos, Mitgrölrefrains mit schnellem Verfallsdatum waren nie sein Ding. Stets ging er seine eigenen musikalischen Wege, ohne nach dem kommerziellen Erfolg auf Kosten des Anspruchs zu schielen.

Konsequent spielte er in zunehmendem Maße seine Lieder mit deutschen Texten – voller Wortwitz, seine kraftvolle Stimme nur mit der akustischen Gitarre beglei-tend, ohne großen technischen Aufwand:

„Ein gutes Lied erkennst du ganz einfach. Setz dich an ein Lagerfeuer und sing es zur Gitarre. Wenn dir dann alle zuhören, dann stimmt das Lied.“ Bald sprach es sich herum, dass da einer war, der ohne moralisch erhobenen Zeigefinger ehrlich von den Dingen sang, die uns alle beschäftigen.

Während ungezählter Auftritte u.a. mit Wolf Biermann, Bernies Autobahnband, Champion Jack Dupree, den Lords (!), den Schmetterlingen und vielen anderen mehr entwickelte sich sein unverwechselbarer Stil zwischen Satire, Ironie und tieferer Bedeutung, voller Liebe und Sehnsucht, Wut und Trauer.

Um die 200 Lieder und Chansons entstanden so, immer geschrieben aus dem Schatz der eigenen privaten Erfahrung und Beobachtung.

Nach der LP „Sonnenblumen“, der Mitarbeit an der LP „Mein Vater ist/war Bergmann“ im Pläne-Verlag mit Bergarbeiterliedern (mit Frank Baier, Fasia Jansen u.a.), der LP „Vervolkt“ mit nordhessischen Liedern seiner Gruppe Janhagel, erschien zum 30jährigen Bühnenjubiläum Hans Dinants Solo-CD „einfach so...!“, live eingespielt in einer der Kultkneipen Kassels, in Henrys Bistro.

Hans Dinant